Das Genusskletterparadies der Vorderen Stadlwand am Schneeberg ist weit über die Grenzen des Höllenthales hinaus bekannt und beliebt. Besonders gut läßt es sich hier im Frühling klettern, wenn die Sonne den Fels schon angenehm wärmt, der Wind in den Föhren rauscht und drüben an den Flanken der Rax noch die letzten Firnreste leuchten.
Ganz im obersten Winkel, beim „Hotel Stadlwand“, hat die Wiener Kletterlegende Otto Sanz mit damals bald 80 Lenzen am Buckel mit seinen Gefährten vor nicht allzu langer Zeit einige bestens abgesicherte, sehr nette Sportklettereien eingerichtet. Zwei von diesen Kreationen seien hier vorgestellt, wobei es in allernächster Umgebung noch weitere gute Routen gibt, wie z.B. „Bruder Baum“ und „Pensionistenyoga“ mit den tollen tropflöchrigen ersten Längen.
Hier heroben geht es meist etwa ruhiger zu als im unteren und mittleren Bereich der Vorderen Stadlwand, obwohl der Zustieg nur unwesentlich weiter ist. Oberhalb der Routen befindet sich ein Schuttfeld, von dem immer wieder Material herabkullert – unbedingt einen Helm aufsetzen!
Zustieg: Vom Parkplatz Stadlwandgraben dem Steig folgend bis links die Vordere Stadlwand sichtbar wird, hier noch weiter aufwärts, am Steig etwas oberhalb der Grabensohle, bis man links (Steinmann, Steigerl) bequem zum Schuttfeld und zum Wandfuß queren kann. Nun noch ein Stück am Wandfuß im Geröll aufwärts, bis zu markantem Dachüberhang mit ebenem Platzerl und Buch („Hotel Stadlwand“), ca 30 min. Die Routen starten rechts oberhalb.
Material: 60m Einfachseil, Helm, reichlich Expressen
ROUTE 1 „SUPERSPUR“ 7- (Sanz, Fankl 2016)
Erste Länge in steilem dunklem Fels mit Plattenaufrichter mittendrin, ganz oben vorm Stand entweder markanter Linksschwenk (Haken recht weit links gebohrt)und dann zum Stand (7-) oder zum obersten Haken und hier waagrecht links zum Stand, etwas schwerer (7). Zweite Länge beginnt steil, dann etwas gesucht zwischen Bäumchen zum Abseiler.
ROUTE 2 „AUCH HEXEN WOLLEN KLETTERN“ 7 (Sanz, Fankl 2018)
Witzige und abwechslungsreiche erste Länge mit schöner Querung, ruppigem Aufschwung und toller schwarzer Wandstelle zum Stand. Zweite Länge gestufter aber nett über rauhe Wandstellen.
Bei beiden Touren sollte man auf trockene Verhältnisse in den Einstiegslängen achten!
Route 3 „75 Plus“ auch gut, 7, mit interessanten Einzelstellen. Kein Topo!